„Vergessen ist menschlich, aber politisch sehr gefährlich“


Frühere DDR-Fernsehmoderatorin und Buchautorin Edda Schönherz kommt nach Soltau, um von ihren Erfahrungen in Stasi-Gefängnissen zu berichten


Ihre Zeit in den Gefängnissen der Staatssicherheit hat die frühere Fernsehmoderatorin des zweiten Fernsehens der DDR tief geprägt, aber nicht gebrochen. Bild "PM-2017:Schoenherz_Edda.JPG" Am 16. August 2017 kommt Edda Schönherz auf Einladung der Frauen Union Heidekreis, Rotenburg (Wümme) und Nordostniedersachsen, der CDU-Bundestagsabgeordneten Kathrin Rösel und der CDU Heidekreis nach Soltau. Ab 19.30 Uhr wird sie im Heidehotel Soltauer Hof, Winsener Straße 109, als Zeitzeugin über ihre Erfahrungen mit dem Unrechtsstaat DDR berichten. Ihr Motto „Vergessen ist menschlich, aber politisch sehr gefährlich“ unterstreicht Edda Schönherz durch ihr Engagement in der Erinnerungsarbeit. Sie hat ihre Erlebnisse in dem Buch „Die Solistin“ festgehalten, begleitet regelmäßig Führungen durch das ehemalige Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen und steht als Zeitzeugin für Gespräche zur Verfügung. Die Frauen Union freut sich auf einen interessanten Abend mit Edda Schönherz in Soltau und lädt alle Interessierten zu dieser öffentlichen Veranstaltung ein.

Edda Schönherz hat die sozialistische Diktatur im Osten Deutschlands von beiden Seiten erlebt: als privilegierte Fernsehansagerin und Moderatorin im zweiten DDR Fernsehen und als verfemte Staatsfeindin in den Zuchthäusern der Staatssicherheit. Wenige können wie sie darüber berichten, wie schnell man in der DDR seine Freiheit verlieren konnte, wenn man nicht mehr konform ging. Nach dem Versuch, über Ungarn die DDR zu verlassen, folgten Monate in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen und schließlich für drei Jahre das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck. Schließlich konnte Edda Schönherz 1979 mit ihren Kindern die DDR verlassen. Anschließend arbeitete sie in München beim Bayrischen Rundfunk und kehrte 2002 nach Berlin zurück.

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